Nachhaltiges Handeln
Enkelfähig. Seit 1756.
Wer eine bessere Zukunft schaffen will, muss generationsübergreifend denken. Wir nennen das Enkelfähigkeit. Diese Einstellung leitet unser Handeln seit über 250 Jahren.
Die Anfänge des Familienunternehmens Franz Haniel & Cie. GmbH (nachfolgend Haniel) gehen auf das Jahr 1756 zurück. Damals verpachtete der König von Preußen ein Grundstück an Jan Willem Noot, dem Großvater von Franz Haniel (1779 bis 1868). Der baute darauf ein Lagerhaus für den Handel mit Waren aus Übersee. Sein Enkel Franz erschloss erfolgreich neue Geschäftsfelder entlang der gesamten Wertschöpfungskette - von Schifffahrt und Logistik über Bergbau bis hin zum Hüttenwesen. Viele Generationen später ist die Familie Haniel immer noch eng mit den Unternehmensgeschicken verbunden. Durch Family Ownership und ein wertebasiertes Geschäftsmodell, das mittlerweile mehr als 250 Jahre überdauert. Haniel nennt es „enkelfähig“.
Enkelfähigkeit: unser Generationsauftrag
Enkelfähig sein: Genau das ist bei Haniel seit jeher ein Leitgedanke und eine anspruchsvolle Selbstverpflichtung nachhaltigen Unternehmertums. Es bedeutet, über Quartale hinaus in Generationen zu denken und zu handeln.
Schon Franz Haniel dachte dabei an weit mehr als nur die eigene Familie. So kümmerte er sich um das Wohlergehen seiner Beschäftigten und ihrer Familien - zum Beispiel, indem er für sie bezahlbare Wohnungen bauen ließ und als Pionier seiner Zeit eine Kranken- und Unfallversicherung einrichtete.
Nicht nur auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein, sondern zum Wohle der Menschen zu handeln, ist seitdem eine prägende Grundhaltung unseres Handelns. Es leitet Haniel als Wirtschaftsunternehmen und in der Fortsetzung unsere Stiftung mit ihrem gesellschaftlichen Auftrag.
Gesellschaftliche und ökologische Werte schaffen
Enkelfähig zu sein, bedeutet aber auch zu lernen. Wir wissen, dass wir neben vielem eben auch mit Bergbau groß geworden sind. Die Zeche Zollverein in Essen, heute UNESCO-Welterbe, wurde als Steinkohlebergwerk von Franz Haniel gegründet. Wir wissen deshalb auch, dass wir der Natur etwas zurückgeben müssen.
Angesichts wachsender Umweltprobleme geht es für uns im 21. Jahrhundert darum, so zu produzieren, dass nicht Raubbau die Folge unseres Wirtschaftens ist - sondern Aufbau.
Alle Betriebe von Haniel, die in den verschiedensten Bereichen tätig sind, dürfen die Ressourcen künftiger Generationen nicht verbrauchen, sondern müssen neue finanzielle, gesellschaftliche und ökologische Werte schaffen und stärken, wenn unsere Welt enkelfähig bleiben und in Teilen schnell wieder werden soll.
Darum hat sich Haniel in der Weiterentwicklung seines Wertekompasses ausdrücklich dem Ziel der Enkelfähigkeit verschrieben. Was es unternimmt, soll stets zugleich ökologisch, wirtschaftlich und sozial einen Mehrwert ergeben. Das zu erreichen ist möglich, sobald eben nicht Erfolg auf Zeit, sondern Erfolg über lange Zeit das Ziel ist.
Der ehrbare Kaufmann: Dem Fortschritt vertrauen
Enkelfähigkeit liegt aber auch ein gemeinsam geteiltes Werteverständnis zugrunde. Bereits Franz Haniel fühlte sich dem Leitbild des „Ehrbaren Kaufmanns“ verpflichtet, der solide Qualität, das Vertrauen seiner Kunden und nachhaltigen Erfolg erstrebt.
Das mag heute ein wenig beschaulich klingen, aber in Wahrheit forderte es schon damals das Vertrauen auf den technischen Fortschritt, die Bereitschaft zu entschlossener Innovation, ständige Leistungsorientierung und den Blick fürs große Ganze.
Wer ehrbar gute Geschäfte macht, der sichert das eigene Wohlergehen wie das seiner Partner, und das über Generationen. Diese Überzeugung kennzeichnet das Familienunternehmen Haniel und die von ihm gegründete Stiftung auch heute.
Den Werten des ehrbaren Kaufmanns folgend und die Zukunft für kommende Generationen über den Begriff „Enkelfähigkeit“ verankert: Auf diesen beiden Säulen bauen auch unsere Stiftungsprogramme mit den Zielen „Enkelfähiges Unternehmertum“ und „Bildung als Chance“.
Verantwortung fördern: Von Forschung bis Gründung
In Zusammenarbeit mit international renommierten Universitäten der Welt fördert und organisiert die Haniel Stiftung ganz bewusst Vorlesungen und Veranstaltungen zu Themen wie „moral leadership“ und „sustainable economics“. Sie sollen anhand historischer wie ganz aktueller Beispiele das Verständnis und den Sinn dafür schärfen, welche ethischen Zielkonflikte Führungspersönlichkeiten erkennen, aushalten und tagtäglich auflösen müssen.
Unsere Stiftung fördert begabte junge Menschen dabei zu erkennen und erforschen, wie unternehmerischer Erfolg und die Stärkung des Gemeinwohls Hand in Hand gehen können. Dabei achtet sie darauf, dass Stipendiatinnen und Stipendiaten nicht allein Erkenntnisfortschritte erstreben, sondern sich mit ihren Talenten verantwortungsvoll und praktisch für gesellschaftliche Belange einsetzen.
Unternehmerisches Engagement verwirklicht sich nicht selten in Gestalt eines neuen, jungen Unternehmens, das von der Universität aus als Startup mit den dort gewonnenen neuen Erkenntnissen gegründet wird. Oft geht es dabei heute um Umweltschutz und Nachhaltigkeit im weiteren Sinne. Solche Ideen und Köpfe wollen wir weiterhin tatkräftig unterstützen.
Bildung unternehmen - für faire Chancen
Ein weiterer Schwerpunkt neben der Förderung nachhaltigen Unternehmertums liegt in der Förderung von Menschen am Beginn ihres Lebensweges, insbesondere in Schule und Ausbildung, denen ihre Chancen eben nicht in die Wiege gelegt wurden. Darum fördern wir Schülerinnen und Schüler im Ruhrgebiet und weit darüber hinaus, die sich beim Lernen aus verschiedensten Gründen schwertun. Die aus schwierigen Verhältnissen kommen, denen Lesen, Schreiben und Rechnen schwerfällt und die ihre Talente darum nicht ausreichend in unserer Gesellschaft entfalten können. Solches möglichst wirkungsorientiertes Engagement ist für uns Ausdruck sozialer Nachhaltigkeit und Fairness.
Nachhaltig wirken - für einen besseren Planeten
Bei all diesen Projekten achten wir darauf, dass Wirkung und ökonomischer Erfolg einhergehen mit der Verantwortung für die Erhaltung und Verbesserung unseres Planeten im Kleinen wie im Großen. Dank dieser Grundhaltung ist auch die Stiftung eine enkelfähige Einrichtung, mit der Haniel seine gesellschaftliche Verantwortung aktiv wahrnimmt.
Sowohl im Firmenalltag als auch in der Stiftungsarbeit zeigt und bewährt sich jeden Tag aufs Neue, wie Haniel die Enkelfähigkeit über die Generationen hinweg weiterentwickelt: Fachwissen stärken und über den Tellerrand schauen; den Erfolg im Blick haben, ohne die Belegschaft oder die Gesellschaft aus den Augen zu verlieren; die Starken so fördern, dass auch die Schwachen davon profitieren; sich auf die traditionellen Werte stützen und auf dieser Grundlage möglichst innovativ sein, das unternehmerische Engagement gerade jener stärken, die selbst als Wirtschaftstreibende am gesellschaftlichen Wandel mitwirken wollen und die Verpflichtungen nicht scheuen. Für all das steht die Stiftung und setzt sich für ein Zusammendenken von Ökologie, Ökonomie und Sozialem ein.
Denn letztlich geht es immer auch um das große Ganze, um eine gute Gestaltung der Globalisierung im Zeichen der Nachhaltigkeit und Fairness. Darum ist es für die Haniel Stiftung auch selbstverständlich, mit lokalen wie internationalen Partnern gleichermaßen zusammenzuarbeiten - die Enkelfähigkeit setzt eine globale Lerngemeinschaft voraus, die immer auch durch lokale Erfahrungen geprägt wird. Die hierfür nötigen Werte sind schnell formuliert, aber unter dem ständigen Zeit-, Kosten- und Wettbewerbsdruck nicht immer leicht zu leben. Dafür braucht es eben profunde wie weit gespannte Kompetenzen, deren Vermittlung im Zentrum der Nachwuchsförderung der Haniel Stiftung steht. Dadurch wird das Bemühen „enkelfähig“.