Bildung als Chance Hamburg
Moin, Hamburg!
Das Kooperationsprojekt „Bildung als Chance“ engagiert sich auch an der Alster. Mit vereinten Kräften, mehr Stiftern und neuen Lernwegen – der Pandemie zum Trotz.
Gemeinsam mehr für Bildung erreichen: Wieso sollen wir das, was an über 20 Duisburger Schulen vorbildlich funktioniert, nicht auch auf andere Städte übertragen? Gesagt, getan, gegründet: Seit Ende 2019 gibt es „Bildung als Chance“ (BaC) in Hamburg.
Schulterschluss der Kompetenzen
Damit engagiert sich eine der größten Collective-Impact-Initiativen auch in Deutschlands zweitgrößter Metropole. Wie in Duisburg haben sich hier die Sozialpartner Chancenwerk e.V. und Teach First zusammengetan. Das erklärte Ziel: bildungsbenachteiligte Schülerinnen und Schüler zum Schulabschluss zu führen. Die eingespielte Kooperation blickt auf über zehn Jahre gemeinsame Bildungsarbeit im Ruhrgebiet zurück. Wie wichtig diese Erfahrung noch werden sollte, sollte sich wenige Monate später zeigen, als die Initiative auf die Probe gestellt wurde...
Förderverbund mit hanseatischen Werten
Aber zunächst galt es, der Gemeinschaftsarbeit den Weg zu bereiten. Dabei kam es zu einer Premiere: Rund um die Collective-Impact-Initiative bildete sich ein Stifterkollektiv. Zum Förderkonsortium gehört neben der Haniel Stiftung die Schöpflin Stiftung aus Lörrach. Mit an Bord sind drei weitere Partner, die eng mit ihrer Heimat Hamburg verbunden sind: die Bruno von Schröder Stiftung, die Hans Weisser Stiftung und der Privatbankier Hans Hermann Münchmeyer. Gemeinsam teilen wir die hanseatischen Werte des ehrbaren Kaufmanns – im Interesse der Zukunft der Kinder und Jugendlichen.
Start an drei Hamburger Schulen
Mit den notwendigen Mitteln und dem Blick nach vorne ging BaC Hamburg im Schuljahr 2019/2020 an drei Pilotschulen an den Start: an der Stadtteilschule Wilhelmsburg, der Lessing-Stadtteilschule und der Max Schmeling Stadtteilschule.
Was an Lernkonzepten in Duisburg erfolgreich greift, wurde auf die Belange der Hamburger Schulen zugeschnitten. Etwa die Lernkaskaden von Chancenwerk: ältere helfen jüngeren Schülerinnen und Schülern und werden so zu Lernvorbildern. Oder das Fellow-Konzept von Teach First: Hochschulabsolventinnen und -absolventen unterstützen die Lehrkräfte im Unterricht und bei der Bildungsarbeit.
Pläne zum Ausbau des Programms
Ad hoc erreichte BaC Hamburg damit über 150 Schülerinnen und Schüler. Eine Koordinierungsstelle wurde geschaffen. Weitere Pläne nahmen Gestalt an – wie die Etablierung eines Kulturfestivals für ein besseres Miteinander der Schülerinnen und Schüler in den multikulturellen Stadtteilen. Oder die Schaffung neuer außerschulischer Lernorte. Eine vierte Schule meldete ihr Interesse an einer Zusammenarbeit an. Es kam zu intensiven Vorgesprächen und dann – zum Ausnahmezustand.
Corona stärkt die Partnerschaft
Mit den Schulschließungen ab März 2020 im Zuge der Corona-Pandemie stand auch BaC Hamburg unter neuen Vorzeichen. Jetzt zeigte sich, welche Vorteile es hat, dass sich mit Chancenwerk und Teach first zwei Sozialpartner gut kennen und einander vertrauen. Der offene, unbürokratische Austausch war die Basis, um in regelmäßigen Roundtables – jetzt im virtuellen Raum – alternative Bildungszugänge zu besprechen und schnell voranzutreiben. Digitale Unterrichtsformate wurden weiter ausgebaut. Digi-Fellows standen und stehen den Kindern – jetzt umso mehr – mit Rat und Tat zur Seite. Parallel wurden für die Schulen und Lehrkräfte tägliche Live-Blogs eingerichtet – mit Updates, Tipps und Best Practices für das noch ungewohnte E-Learning.
Zukunft durch Bildung – jetzt erst recht
Auch das Förderkonsortium ist noch enger zusammengerückt und steht voll und ganz zu BaC Hamburg. Mehr noch: Wir planen die konsequente Erweiterung der Gemeinschaftsinitiative. Mit apeiros wird perspektivisch der dritte Collective-Impact-Partner in der Hansestadt dazukommen. apeiros wird seine Kompetenzen im Umgang mit Schulverweigerung einbringen.
Denn wir sind der Meinung: Die Pandemie darf nicht zu einer weiteren Bildungsbenachteiligung führen. Dagegen wollen wir mit vereinten Kräften etwas unternehmen – nachhaltig für die Zukunft der nächsten Generation. Verlässlichkeit ist ein hanseatischer Grundwert.